Methoden

Emotionale Reintegration

Die ERI ist eine tiefenpsychologisch orientierte Körpertherapiemethode, welche 2002 vom Europäischen Verband für Psychotherapie (EAP) als wissenschaftliche Methode anerkannt wurde. In Österreich ist sie derzeit nicht als eigenständige psychotherapeutische Schule gelistet.

Die ERI wurde in den 1980er Jahren von Prim. Dr. Peter Bolen entwickelt und stellt ein Behandlungsangebot für Klienten dar, die ihre persönlichen Verhaltens- und Beziehungsmuster verstehen und verändern möchten. Im Zentrum steht der therapeutische Kontakt. In der Behandlung zeigen sich frühe Beziehungserfahrungen, Traumen und Beziehungsmuster. Diese können im beschützenden Rahmen der Therapie bearbeitet und verändert werden. Für den Klienten entsteht dadurch wieder ein erweiterter Handlungs- und Erlebnisspielraum in der Gegenwart. 

Gleichzeitig erfährt der Körper eine Entlastung, da verdrängte Inhalte nicht länger im Körper gespeichert bleiben müssen. Körperliche Symptome und Krankheiten können nachlassen oder sich ganz auflösen.

Das Kontaktangebot findet über die drei Modalitäten Sprache, Blick und Berührung statt. Gerichtete Aufmerksamkeit und sanfte Berührungen sowie minimale Bewegungsimpulse an den Gelenken unterstützen die Selbstregulation des Organismus. Neben der Erinnerung an vergessene bzw. verdrängte Erlebnisse kommt es zur vegetativen, emotionalen und kognitiven Verarbeitung von kindlichen aber auch später erfahrenen schwierigen Erlebnissen.

Integrale Somatische Psychologie (ISP)

ISP ist eine sehr effektive Methode zur Behandlung von frühen und aktuellen Traumen und posttraumatischer Belastungsstörung. Sie ist eine Weiterentwicklung von Somatic Experiencing (SE nach Peter Levine). Ihr Begründer DDr. R. Selvam ist Lehrtherapeut für SE. Er baut sowohl auf der Psychologie des Westens als auch des Ostens auf, besonders auf den Traditionen Indiens, wo sich Dr. Selvams Heimat befindet.
ISP betont die Rolle des Körpers in den drei Bereichen Nervensystem, Organe und Muskulatur für Regulation und Dysregulation bei seelischen und körperlichen Traumen und macht diese drei Bereiche therapeutisch nutzbar. ISP beleuchtet weiters die Funktion von Energie und Gewahrsein sowohl bei der Entstehung als auch bei der Abwehr psychischer Erfahrungen und gibt uns damit ein Verstädndnis, wie sich eine Person gegen schwierige Erfahrungen geschützt hat aber auch wo ihre aktuelle Lebensenergie und Lebensfreude festgehalten, gefangen ist.

Berücksichtigt wird einerseits, welche Aspekte eine Rolle bei der Entstehung und dem Unterbinden psychischer Erlebnisprozesse spielen und andererseits, welche Eigenschaften die interaktive Regulierung erleichtern und/oder behindern. Hierbei geht es um Anwendungsmöglichkeiten auf Gebieten wie Affekte, Bindungen, Stress und Trauma.

Mehr unter: IntegralSomaticPsychology

Chiron Therapie

Chiron Therapie ist eine Methode, die Menschen mithilfe von Kontakt zu Pferden dabei unterstützt, mit autenthischen Gefühlen in Kontakt zu kommen und diese auszudrücken.
Gefühle sind Informationen entweder an den Menschen selbst oder – wenn sie ausgedrückt werden – an seine Umwelt. Sehr früh lernen Menschen Gefühle zu modulieren oder zu unterdrücken, besonders wenn diese ängstigen oder die Umwelt kritisch bzw. strafend darauf reagiert. Menschen versuchen dann in einer Situation etwas anderes zu fühlen z.B. statt Zorn Mitleid oder statt Kränkung Gleichgültigkeit. So entsteht Emotionale Inkongruenz.

Wie können Pferde Menschen dabei helfen, emotionale Inkongruenz (fehlende emotionale Stimmigkeit) in authentische Gefühle zurück zu verwandeln?

Pferde sind Beutetiere. Ihr Überleben hängt davon ab, wie rasch und sicher sie innere Zustände in einem anderen Lebewesen, z.B. in einem Raubtier, erkennen und richtig darauf reagieren. Daher können Pferde viel feiner als Menschen körperliche Parameter wie z.B. Herzrate, Atemfrequenz, Muskelspannung oder olfaktorische Signale (z.B. Stresshormone im Schweiß) wahrnehmen. Nehmen wir an, jemand hat Angst und nähert sich äußerlich gelassen dem Pferd. Er geht scheinbar entspannt auf es zu.

Das Pferd wird die emotionale Inkongruenz wahrnehmen und darauf reagieren. Es kann sich abwenden, weggehen oder aber auch die Person (wie ein unsicheres Fohlen) beschützen. Wie das Pferd reagiert, hängt von seiner Persönlichkeit und seinen Erfahrungen ab.

Der spannendste Moment in der psychologischen Arbeit mit Pferden und Menschen ist der, in dem der Mensch beginnt ein unbewusstes Gefühl wahrzunehmen und auszudrücken. Das Gefühl muss nicht verändert werden. In dem Moment wo jemand von Angst, Zorn, Sehnsucht, zurückgehaltener Liebe etc. zu berichten beginnt und dieses Gefühl respektiert, entspannt sich das Pferd (es gähnt, blinzelt, schnaubt, senkt den Kopf).
Durch diese einfache, unmittelbare und aufrichte Reaktion geben Pferde Menschen einen Impuls besser mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Diese Erfahrungen sind für Menschen tief berührend, heilsam und häufig beglückend.